Wussten Sie, dass die Krankenhauszusatzversicherung für viele gesetzlich Versicherte eine Möglichkeit ist, sich bei einem stationären Aufenthalt mehr Komfort und bessere medizinische Versorgung zu sichern – etwa durch ein Einbettzimmer oder Chefarztbehandlung? Doch was ist, wenn bereits eine Krankheit besteht?
Die gute Nachricht: Auch bei bestehenden Erkrankungen ist der Abschluss einer solchen Versicherung nicht ausgeschlossen – allerdings oft mit Einschränkungen wie Wartezeiten, Risikozuschlägen oder Leistungsausschlüssen. Nachfolgend erklären wir Ihnen, worauf Sie in einem solchen Fall beim Abschluss einer Krankenhauszusatzversicherung achten müssen, wie Sie Ihre Annahmechancen verbessern und welche Alternativen es gibt.
Wichtige Erkenntnisse
- Vorerkrankungen sind kein Ausschlussgrund, führen aber oft zu Risikozuschlägen oder Ausschlüssen.
- Tarife ohne Gesundheitsprüfung sind selten – oft mit Wartezeit oder begrenztem Schutz.
- Anbieter wie DFV, Hallesche, R+V, UKV gelten als kulant bei Vorerkrankungen.
- Gut vorbereitete Anträge (mit Befund und Zusatzinfos) verbessern die Annahmechancen.
- Alternativen wie Krankenhaustagegeld bieten zumindest finanziellen Ausgleich.
Was ist eine Krankenhauszusatzversicherung?
Zusatzschutz für gesetzlich Versicherte
Eine Krankenhauszusatzversicherung ergänzt die gesetzliche Krankenversicherung. Sie kommt immer dann ins Spiel, wenn mehr Leistungen als der Kassenstandard gewünscht sind – also z. B. ein ruhigeres Zimmer oder ein erfahrener Spezialist als behandelnder Arzt.
Typische Leistungen der Krankenhauszusatzversicherung:
- Unterbringung im Ein- oder Zweibettzimmer
- Behandlung durch den Chefarzt oder Spezialisten
- Freie Wahl des Krankenhauses
- Rooming-in für Eltern mit Kind (bei Kinderstationen)

Gerade für Menschen mit erhöhtem Gesundheitsrisiko oder chronischen Beschwerden kann dieser Zusatzschutz im Ernstfall einen großen Unterschied machen – sowohl medizinisch als auch emotional.
Ratgeber-Tipp: Was kostet eine Krankenhauszusatzversicherung?
Einfluss von Vorerkrankungen auf den Versicherungsabschluss

Gesundheitsprüfung und Risikoeinschätzung
Fast alle Anbieter von Krankenhauszusatzversicherungen führen vor Vertragsabschluss eine Gesundheitsprüfung durch. Dabei wird der Gesundheitszustand anhand von Fragen zu akuten oder chronischen Erkrankungen, Krankenhausaufenthalten, Operationen oder Medikamenteneinnahme erfasst.
Mögliche Folgen für Antragsteller mit Vorerkrankung:
- Risikozuschläge: Der Beitrag wird erhöht, um das höhere Leistungsrisiko auszugleichen.
- Leistungsausschlüsse: Behandlungen, die mit der Vorerkrankung zusammenhängen, werden vom Versicherungsschutz ausgeschlossen.
- Antragsablehnung: In schwerwiegenden Fällen (z. B. Krebs, Herzerkrankungen, psychische Leiden) lehnt der Versicherer den Antrag komplett ab.
Wichtig: Gesundheitsfragen sollten immer wahrheitsgemäß und vollständig beantwortet werden – falsche Angaben führen im Leistungsfall zum Verlust des Versicherungsschutzes.
Möglichkeiten trotz bestehender Krankheit

Auch mit bestehenden Erkrankungen gibt es Wege, eine Krankenhauszusatzversicherung abzuschließen – allerdings meist mit Einschränkungen beim Leistungsumfang oder höheren Beiträgen.
Ihre Möglichkeiten im Überblick:
- Tarife ohne Gesundheitsprüfung: Einige wenige Anbieter verzichten auf Gesundheitsfragen, verlangen dafür aber oft längere Wartezeiten (z. B. 5 Jahre) oder leisten nur bei Unfällen in den ersten Jahren.
- Individuelle Risikoeinschätzung: Bei leichten oder gut behandelbaren Erkrankungen (z. B. Bluthochdruck, leichte Allergien) sind moderat erhöhte Beiträge oder begrenzte Ausschlüsse üblich.
- Versicherung über Gruppenverträge: Einige Berufsverbände oder Arbeitgeber bieten Gruppenverträge mit erleichterter Gesundheitsprüfung an – oft zu günstigeren Konditionen.
- Ersatz über Krankenhaustagegeld: Wenn keine Krankenhauszusatzversicherung möglich ist, kann ein Krankenhaustagegeld zumindest einen finanziellen Ausgleich für den Komfortverlust schaffen.
Tipp: Nutzen Sie Vergleichsplattformen oder einen unabhängigen Versicherungsmakler, um Tarife mit geringer Gesundheitsprüfung oder fairer Risikoeinschätzung zu finden.
Anbieter mit vereinfachter Prüfung oder Annahmegarantie

Nicht jeder Versicherer lehnt bei Vorerkrankungen ab – einige bieten gezielt Tarife mit vereinfachter Gesundheitsprüfung, Annahmegarantie oder sogar Verzicht auf Gesundheitsfragen. Die Leistung ist meist auf Standard-Komfort (z. B. Zweibettzimmer, Wahlarzt) reduziert, reicht aber oft aus.
Versicherer mit kulanten Bedingungen für Vorerkrankte:
- DFV KlinikSchutz: Tarife ohne Gesundheitsfragen, aber mit Wartezeit (bis zu 5 Jahre) – auch für Personen mit Vorerkrankungen zugänglich.
- Hallesche ClinicCARE: Bietet in einigen Konstellationen Sonderaktionen mit vereinfachter Gesundheitsprüfung.
- R+V KlinikPremium: Teilweise Aufnahme bei bestimmten Vorerkrankungen mit Risikozuschlag statt Ausschluss.
- UKV (Union Krankenversicherung): Bekannt für moderate Risikobewertungen und faire Beitragsanpassungen bei Vorerkrankungen.
- Gruppenverträge über Berufsverbände (z. B. Beamtenbund, VDI): Häufig mit vereinfachtem Zugang oder ohne Gesundheitsprüfung – ideal für Mitglieder bestimmter Berufsgruppen.
Hinweis: Auch wenn der Beitrag höher ist, ist die Leistung bei vielen dieser Tarife stabil und zuverlässig – gerade im Ernstfall ein großer Vorteil.
Tipps für den Antrag mit Vorerkrankung

So erhöhen Sie Ihre Chancen auf Versicherungsschutz
Ein Antrag mit Vorerkrankung erfordert etwas mehr Vorbereitung – aber mit der richtigen Strategie sind faire Konditionen und eine gute Annahmewahrscheinlichkeit möglich. Nachfolgend zeigen wir Ihnen die besten Praxistipps, damit Ihr Antrag nach Möglichkeit angenommen wird.
Praktische Tipps:
- Gesundheitsfragen gründlich vorbereiten: Recherchieren Sie alte Befunde, Medikamentenpläne und Krankenhausberichte – und prüfen Sie, ob Angaben verjährt sind (meist 5–10 Jahre Rückblick).
- Einen Vermittler einschalten: Versicherungsmakler oder Onlineportale prüfen vorab, bei welchen Anbietern ein Antrag sinnvoll ist – oft anonym und ohne Risiko.
- Vorerkrankungen klar dokumentieren: Erklären Sie z. B. in einem Zusatzblatt, dass ein Zustand stabil ist oder erfolgreich behandelt wurde – das verbessert die Risikoeinschätzung.
- Ersatzlösung prüfen: Wenn keine Annahme möglich ist, kann ein Krankenhaustagegeld oder ein Tarif mit Wartezeit eine sinnvolle Übergangslösung sein.

Gut vorbereitet ist halb gewonnen – ein transparenter Antrag zahlt sich später im Leistungsfall immer aus.
Fazit: Krankenhauszusatzversicherung trotz Vorerkrankung – es gibt Wege

Auch mit bestehenden Erkrankungen ist Ihnen der Weg zu einer Krankenhauszusatzversicherung nicht versperrt – er ist nur etwas anspruchsvoller. Mit guter Vorbereitung, Tarifvergleich und gegebenenfalls professioneller Unterstützung können Sie sich dennoch mehr Komfort und bessere Versorgung im Krankenhaus sichern.
Wichtig ist, die eigenen gesundheitlichen Angaben ehrlich und vollständig zu machen, Anbieter gezielt auszuwählen und gegebenenfalls auf Tarife mit Wartezeit oder Alternativlösungen auszuweichen.
Ihre nächsten Schritte:
Am besten Sie treffen noch heute eine Entscheidung, von der Sie schon morgen profitieren – mit einem individuellen Versicherungstarif, der genau zu Ihnen und Ihren Vorerkrankungen passt. Mit unserer unabhängigen Expertenberatung können Sie eine fundierte Entscheidung treffen und eine individuell passende Krankenhauszusatzversicherung finden.
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Häufig gestellte Fragen
Bekomme ich mit einer Vorerkrankung überhaupt eine Zusatzversicherung?
In vielen Fällen ja – es kommt auf die Art der Erkrankung, den Anbieter und den Tarif an. Ein Vergleich lohnt sich.
Was bedeutet Risikozuschlag?
Das ist ein Aufschlag auf den Monatsbeitrag, weil das individuelle Krankheitsrisiko erhöht ist.
Welche Krankheiten führen zur Ablehnung?
Schwere chronische oder lebensbedrohliche Erkrankungen (z. B. Krebs, multiple OPs, Herzinsuffizienz) führen häufig zur Ablehnung – je nach Anbieter.
Gibt es Tarife ohne Gesundheitsprüfung?
Ja – z. B. bei DFV oder in Gruppenverträgen. Allerdings meist mit Wartezeiten oder begrenztem Leistungsumfang.
Was kann ich tun, wenn ich abgelehnt werde?
Prüfen Sie Alternativen wie Krankenhaustagegeld, Tarife mit Wartezeit oder holen Sie sich Beratung von einem Spezialmakler für Krankenversicherungen.
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