Wussten Sie, dass ein fehlender Zahn nicht nur ein ästhetisches Problem – sondern auch ein Stolperstein ist, wenn es um den Abschluss einer Zahnzusatzversicherung geht? Viele Versicherer werten das als erhöhtes Kostenrisiko und reagieren mit Leistungsausschlüssen, Risikozuschlägen oder Ablehnungen. Doch es gibt Ausnahmen.
In diesem Ratgeber erfahren Sie, welche Tarife überhaupt noch für Personen mit fehlenden Zähnen infrage kommen, welche Leistungen realistisch sind und worauf Sie beim Abschluss besonders achten sollten. Außerdem zeigen wir Ihnen Alternativen und geben konkrete Empfehlungen, wie Sie sich trotzdem sinnvoll absichern können.
Die wichtigsten Erkenntnisse
- Fehlende Zähne erschweren den Abschluss deutlich. Die meisten Versicherungen erlauben nur 1–3 fehlende Zähne, viele schließen sie komplett von der Leistung aus.
- Sofortschutz-Tarife wie ERGO Zahnersatz Sofort oder Die Bayerische Zahn Sofort bieten begrenzte Leistungen – meist ohne Wartezeit, aber mit geringem Erstattungsniveau.
- Zuschläge sind üblich: Je nach Tarif zahlen Sie 5–9 € pro fehlendem Zahn zusätzlich – das kann über Jahre spürbar zu Buche schlagen.
- Ehrlichkeit ist Pflicht: Wer einen fehlenden Zahn verschweigt, riskiert die Kündigung oder Leistungsverweigerung – § 19 VVG verpflichtet zur vollständigen Angabe aller Vorerkrankungen.
- Besser vorher absichern: Der beste Schutz entsteht durch frühzeitigen Vertragsabschluss – bevor ein Zahn verloren geht.
Warum fehlende Zähne ein Sonderfall sind

Fehlende Zähne sind aus Sicht der Zahnzusatzversicherung ein konkreter und kalkulierbarer Leistungsfall. Denn wer heute schon einen Zahn weniger hat, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit bald Zahnersatz benötigen – das heißt: Kosten entstehen fast sicher und planbar.
Deshalb werten Versicherer fehlende Zähne als ein erhöhtes Risiko, das entweder:
- gar nicht versichert wird,
- nur mit Leistungsausschluss für den betroffenen Zahn,
- oder nur gegen einen monatlichen Risikozuschlag von oft 5–9 € pro Zahn.
Welche Regeln gelten bei den Versicherern?
Warum Ehrlichkeit hier besonders wichtig ist
Wer versucht, fehlende Zähne bei der Antragstellung zu verschweigen, verstößt gegen die vorvertragliche Anzeigepflicht gemäß § 19 VVG. Die Konsequenzen:
- Kündigung durch den Versicherer,
- Leistungsverweigerung im Leistungsfall,
- eventuell sogar Rückforderung gezahlter Beträge.
Daher gilt: Immer ehrlich angeben, wie viele Zähne fehlen – und ob ein Zahnersatz bereits geplant oder angeraten wurde.
Welche Möglichkeiten gibt es trotz fehlender Zähne?

Zwar schließen viele Zahnzusatzversicherungen bei bereits fehlenden Zähnen bestimmte Leistungen aus oder lehnen den Antrag komplett ab. Dennoch gibt es auch in diesem Jahr mehrere Wege, sich sinnvoll abzusichern – sei es über Sofortschutz, Zuschlagstarife oder durch clevere Tarifkombinationen.
Tarifvarianten im Überblick
Empfehlenswerte Tarife bei fehlenden Zähnen
Tipp: Nutzen Sie unseren kostenlosen Tarifvergleich bei Checkfox.de, um direkt passende Angebote für Ihre Zahnsituation zu finden – inklusive unabhängiger Beratung durch Experten.
Rechenbeispiele: Wann lohnt sich eine Zahnzusatzversicherung trotz fehlender Zähne?

Zwei Szenarien im Vergleich
Nachfolgend vergleichen wir für Sie zwei realistische Szenarien: einmal mit einem Tarif inklusive Risikozuschlag und einmal mit einem Sofortschutz-Tarif, der auch bei bestehender Zahnlücke abschließbar ist.
Beispiel 1: Tarif mit Zuschlag (1 fehlender Zahn)
- Tarif: Allianz MeinZahnschutz 90/90 AR
- Monatlicher Beitrag: 35 € + 7 € Zuschlag = 42 €
- Leistungsbeginn: nach 6 Monaten (Wartezeit)
- Behandlung nach 2 Jahren: Implantat inkl. Krone (ca. 2.800 €)
- Erstattung (90 %): ca. 2.520 €
- Gezahlte Beiträge in 2 Jahren: 1.008
- Nettoersparnis: ca. 1.500 €
Beispiel 2: Sofortschutz-Tarif (mehrere fehlende Zähne)
- Tarif: ERGO Zahnersatz Sofort
- Monatlicher Beitrag: ca. 38 €
- Erstattung: Verdopplung GKV-Festzuschuss (GKV zahlt ca. 440 €, ERGO legt 440 € drauf)
- Behandlung: gleiche Implantat-Leistung, Kosten 2.800 €, Eigenanteil: ca. 1.920 €
- Gesamtkosten mit Versicherung (1 Jahr): Beitrag 456 € + 1.920 € = 2.376 €
- Gesamtkosten ohne Versicherung: 2.800 €
- Nettoersparnis: ca. 424 €
Fazit aus den Rechenbeispielen:
- Tarife mit Zuschlag rechnen sich, wenn der Zahnersatz nicht sofort ansteht, sondern z. B. nach 12–24 Monaten.
- Sofortschutz lohnt sich, wenn die Behandlung akut ist – auch wenn der Zuschuss kleiner ausfällt, reduziert er dennoch die Eigenbelastung.
- Besonders bei hochwertigen Eingriffen wie Implantaten oder vollkeramischen Kronen können Versicherte trotz bestehender Lücke mehrere Hundert bis Tausend Euro sparen.
Häufige Fehler und was Sie beim Abschluss vermeiden sollten

Fehlende Zähne machen den Abschluss einer Zahnzusatzversicherung komplexer – aber nicht unmöglich. Trotzdem passieren dabei immer wieder typische Fehler, die im schlimmsten Fall zur Leistungsverweigerung oder Kündigung führen können. Nachfolgend zeigen wir Ihnen, wie Sie diese Fehler vermeiden.
Die 5 häufigsten Fehler beim Abschluss
- Fehlende Zähne verschweigen: Wer Lücken nicht angibt, riskiert den kompletten Versicherungsschutz. Denn gemäß § 19 VVG besteht eine vorvertragliche Anzeigepflicht – bei falschen Angaben kann die Versicherung kündigen oder Leistungen verweigern.
- Falschen Tarif wählen: Viele wählen einen günstigen Standardtarif, obwohl dieser bei fehlenden Zähnen gar nicht greift. Achten Sie auf klare Angaben zu Leistungsausschlüssen, z. B. bei Barmenia oder DFV.
- Behandlung bereits angeraten – zu spät! Ist die Behandlung schon dokumentiert (z. B. im Heil- und Kostenplan), gilt der Zahnersatz als angeraten – und klassische Tarife zahlen nicht mehr. Hier helfen nur noch Sofortschutz-Tarife.
- Zuschläge und Wartezeiten übersehen: Viele vergessen, dass Tarife mit fehlenden Zähnen Risikozuschläge verlangen und oft erst nach mehreren Monaten voll leisten – das führt zu falschen Erwartungen im Leistungsfall.
- Auf Beratung verzichten: Gerade bei komplexen Fällen mit Zahnlücken ist eine unabhängige Beratung sinnvoll.
Unsere Empfehlung:
- Immer ehrlich angeben, was fehlt – selbst wenn es teuer wird.
- Nutzen Sie Tarife, die speziell für Zahnlücken ausgelegt sind.
- Rechnen Sie lieber konservativ – und lassen Sie sich beraten, bevor Sie abschließen.
Fazit: Zahnzusatzversicherung trotz Zahnlücke – lohnt sich das?

Ein fehlender Zahn bedeutet nicht das Ende der Absicherung – aber er macht sie komplizierter. Während viele Standardtarife Leistungen für bereits fehlende Zähne ausschließen, bieten andere gezielte Lösungen: Tarife mit Zuschlag, Kombitarife oder Sofortschutz-Optionen ermöglichen Ihnen immer noch eine sinnvolle Absicherung – vorausgesetzt, Sie kennen die Regeln und wählen bewusst.
Das sollten Sie mitnehmen:
- Transparenz ist Pflicht: Wer fehlende Zähne verschweigt, verliert den Versicherungsschutz (§ 19 VVG).
- Tarife mit Risikozuschlag bieten vollen Schutz – aber nur bei wenigen fehlenden Zähnen und nach Wartezeit.
- Sofortschutz-Tarife wie von ERGO oder Die Bayerische helfen bei akuten Behandlungen – allerdings mit begrenzter Erstattung.
- Kombitarife ermöglichen clevere Kombinationen aus Basis- und Sofortleistungen.
- Am besten frühzeitig versichern und Tarife miteinander vergleichen.
Was nun?
Ob sich die Versicherung lohnt, hängt vom Zahnstatus, dem zeitlichen Horizont und dem Behandlungsbedarf ab. Aber: Wer sich informiert, spart – oft mehrere Hundert Euro. Mit unserer unabhängigen Expertenberatung können Sie eine fundierte Entscheidung treffen und eine passende Zahnzusatzversicherung finden.
[CTA]
Häufig gestellte Fragen
Kann ich eine Zahnzusatzversicherung abschließen, wenn mir schon Zähne fehlen?
Ja, das ist möglich – aber nur bei bestimmten Tarifen. Viele Versicherer erlauben 1–3 fehlende Zähne mit Zuschlag oder schließen diese Zähne vom Versicherungsschutz aus. Sofortschutz-Tarife bieten eine Lösung für größere Lücken.
Was passiert, wenn ich einen fehlenden Zahn beim Antrag verschweige?
Das gilt als Verstoß gegen die vorvertragliche Anzeigepflicht nach § 19 VVG. Folge: Die Versicherung kann den Vertrag kündigen, Leistungen verweigern oder bereits Erstattetes zurückfordern.
Wie viele fehlende Zähne sind noch versicherbar?
Das hängt vom Tarif ab. Die Barmenia akzeptiert z. B. bis zu drei fehlende Zähne ohne Ersatzleistung. Allianz erlaubt einen fehlenden Zahn mit Zuschlag. ERGO und Die Bayerische bieten Sofortschutz – auch bei mehreren Zahnlücken.
Zahlt die Versicherung auch für Zahnersatz bei bestehenden Lücken?
Nur, wenn dies explizit im Tarif enthalten ist. Tarife mit Zuschlag oder Sofortschutz-Tarife leisten auch für bereits fehlende Zähne – aber meist begrenzt, z. B. über die Verdopplung des GKV-Festzuschusses.
Welche Versicherung ist am besten bei fehlenden Zähnen?
Das hängt vom Zahnstatus ab. 1–2 fehlende Zähne: z. B. Allianz MeinZahnschutz 90/90 AR mit Zuschlag, 3+ fehlende Zähne: ERGO Zahnersatz Sofort oder Die Bayerische Zahn Sofort.
Wann sollte ich die Versicherung abschließen?
Am besten vor dem Zahnverlust. Wenn bereits eine Behandlung angeraten oder dokumentiert wurde, greift die Versicherung nicht mehr – außer bei wenigen Sofortschutz-Tarifen.
Weitere Ratgeber zum Thema
News zum Thema
Quellenverweise
Checkfox: Clever, persönlich und zuverlässig günstig.
Mit uns finden Sie den besten Anbieter, der perfekt auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist. Unsere Experten vergleichen für Sie die besten Angebote auf dem Markt und unterstützen Sie bei Ihrer Entscheidung.
