Wann sollte man einen Anwalt im Erbrecht beauftragen?

Wann sollte man einen Anwalt im Erbrecht beauftragen?

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Wussten Sie, dass über die Hälfte aller Erbfälle in Deutschland rechtliche Fehler enthalten – und viele davon erst entdeckt werden, wenn der Nachlass schon verteilt ist? Ob unklare Testamente, Pflichtteilsprobleme oder ein überschuldeter Nachlass: Im Erbrecht können kleine Versäumnisse große finanzielle Folgen haben. Ein Anwalt hilft nicht nur beim Streit, sondern schon viel früher – etwa bei der Testamentsgestaltung oder der Absicherung von Familienangehörigen.

Dieser Ratgeber erklärt Ihnen verständlich, in welchen Situationen eine anwaltliche Beratung wirklich sinnvoll ist, wie Sie typische Fehler vermeiden und wie hilfreich eine Rechtsschutzversicherung für Erbrecht ist.

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Anwalt im Erbrecht ist besonders wichtig bei Testamenten, Pflichtteilsansprüchen, Erbengemeinschaften und überschuldeten Nachlässen.
  • Komplexe Familienkonstellationen (Patchwork, getrennte Eltern, Auslandsvermögen) erhöhen das Risiko teurer Streitigkeiten.
  • Viele Beratungen müssen innerhalb kurzer Fristen erfolgen – z. B. die Erbausschlagung (6 Wochen).
  • Ein Fachanwalt erkennt die Formfehler in Testamenten und verhindert, dass diese unwirksam werden.
  • Die Kosten richten sich meist nach dem Nachlasswert; Erstberatungen bleiben gesetzlich auf 190 € begrenzt.
  • Eine Rechtsschutzversicherung deckt Erbrecht häufig nicht ab – Beratungsbausteine können jedoch helfen; ein Vergleich lohnt sich.

Was macht ein Anwalt für Erbrecht – und wann ist er unverzichtbar?

Ein Anwalt für Erbrecht unterstützt die Erblasser und Erben dabei, rechtliche Fehler zu vermeiden und Konflikte zu lösen. Er sorgt dafür, dass die Testamente wirksam formuliert, die Pflichtteilsansprüche korrekt berechnet und die Nachlässe vollständig abgewickelt werden.

Weiterführend: Was kostet eine Beratung beim Anwalt für Erbrecht?

Gerade in Erbfällen mit Immobilien, Unternehmen oder mehreren Erben kann ein frühzeitiges Beratungsgespräch hohe finanzielle Schäden verhindern. Erbrechtsanwälte übernehmen unter anderem die:

  • Gestaltung und Prüfung von Testamenten
  • Berechnung von Pflichtteil und Pflichtteilsergänzung
  • Durchsetzung oder Abwehr von Ansprüchen in Erbengemeinschaften
  • Beratung bei einer Erbausschlagung oder überschuldeten Nachlässen
  • Begleitung bei Erbscheinverfahren
  • Kommunikation mit den Nachlassgerichten, Banken und Behörden

Erfahrungsgemäß entstehen viele Erbstreitigkeiten vor allem dann, wenn Testamente unpräzise formuliert oder die familiären Besonderheiten nicht berücksichtigt wurden.

Warum Erbfälle oft komplexer sind als gedacht

Warum Erbfälle oft komplexer sind als gedacht
Bild: Checkfox.de

Erbfälle wirken auf den ersten Blick oft einfach – ein Testament ist vorhanden, vielleicht eine Immobilie, ein paar Konten. In der Praxis jedoch entstehen viele Probleme erst im Detail:

  • Unklare Formulierungen („Die Kinder bekommen alles“ – aber wer entscheidet über die Immobilie?)
  • Pflichtteilsansprüche, die häufig unterschätzt werden
  • Erbengemeinschaften, die sich über die Verwaltung, den Verkauf oder die Bewertung der Immobilie streiten
  • Fristen, die schnell übersehen werden, z. B. die sechswöchige Erbausschlagungsfrist
  • Fehlende Übersicht über die Schulden oder Verbindlichkeiten des Erblassers
  • Auslandsvermögen oder Erben im Ausland

Externe Quellen wie der Erbrecht-Ratgeber und die Online-Plattform LegalNerd bestätigen: Viele Konflikte lassen sich durch eine frühe anwaltliche Beratung vollständig vermeiden.

Die §§ 1922–2385 BGB regeln das Erbrecht – ein juristisch dichtes und für Laien schwer verständliches Rechtsgebiet. Genau deshalb ist professionelle Unterstützung oft unverzichtbar.

Typische Situationen, in denen Sie unbedingt einen Anwalt einschalten sollten

Typische Situationen, in denen Sie unbedingt einen Anwalt einschalten sollten
Bild: Checkfox.de

Im Erbrecht gibt es typische Fallkonstellationen, bei denen eine anwaltliche Unterstützung dringend empfohlen wird. Das liegt daran, dass die Entscheidungen in diesen Situationen langfristige finanzielle Folgen haben oder der rechtliche Rahmen besonders komplex ist.

Testamentsgestaltung & Nachlassplanung

Ein Anwalt hilft dabei, Formfehler zu vermeiden und individuelle Wünsche juristisch wirksam umzusetzen.

Besonders wichtig bei:

  • Patchwork-Familien
  • Firmenanteilen
  • Immobilien
  • mehreren Erben

Portale wie legalnerd betonen, dass schlecht formulierte Testamente einer der häufigsten Gründe für spätere Erbstreitigkeiten sind.

Pflichtteils- und Pflichtteilsergänzungsansprüche

Pflichtteilsansprüche führen regelmäßig zu Konflikten – oft geht es um hohe Summen.

Ein Anwalt klärt:

  • Höhe des Pflichtteils
  • Schenkungen der letzten 10 Jahre
  • Verjährungsfristen
  • Durchsetzung oder Abwehr des Anspruchs

Streit in der Erbengemeinschaft

Die Erbengemeinschaft ist einer der häufigsten Streitpunkte im Erbrecht.

Typische Probleme:

  • Verkauf oder Verwaltung der Immobilie
  • Absprachen über Vermögensverteilung
  • Ausgleichszahlungen
  • fehlende Kommunikation

Erbrecht-Ratgeber.de empfiehlt hier fast immer anwaltliche Begleitung – gerade, wenn mehrere Interessen kollidieren.

Erbausschlagung bei Schulden

Die Entscheidung muss innerhalb von 6 Wochen getroffen werden.

Ein Anwalt prüft:

  • Wie hoch ist der Nachlasswert?
  • Welche Schulden existieren?
  • Gibt es Haftungsrisiken für die Erben?

Erbschein, Nachlassabwicklung & Behördenkontakt

Notwendig bei Immobilien oder Konten.

Ein Anwalt hilft bei:

  • Erbscheinsantrag
  • Abstimmung mit Behörden
  • Nachlassverzeichnis
  • Kommunikation mit Banken

Internationale Erbfälle oder Unternehmensnachfolge

Hier gelten verschiedene Rechtsordnungen – besonders komplex. Ein Anwalt sorgt dafür, dass die steuerlichen und rechtlichen Risiken minimiert werden.

Tabelle: In diesen Situationen ist ein Anwalt im Erbrecht besonders sinnvoll

Situation Anwalt erforderlich? Warum?
Testament erstellen ⭐⭐⭐⭐⭐ Vermeidet Formfehler, klare Regelung bei Patchwork & Immobilien
Pflichtteilsforderung ⭐⭐⭐⭐⭐ Komplexe Berechnung, hohe Beträge, strenge Fristen
Erbengemeinschaft mit Streit ⭐⭐⭐⭐⭐ Konfliktanfällig, juristisch anspruchsvoll, Risiko falscher Entscheidungen
Überschuldeter Nachlass ⭐⭐⭐⭐ Erbausschlagung, Haftungsbegrenzung, kurze Fristen (6 Wochen)
Erbschein / Nachlassabwicklung ⭐⭐⭐ Fehler können Verfahren verzögern oder verteuern
Internationaler Erbfall ⭐⭐⭐⭐⭐ Auslandsvermögen, Steuerrecht, Konflikt mehrerer Rechtsordnungen

Anzeichen dafür, dass ein Erbstreit droht

Anzeichen dafür, dass ein Erbstreit droht
Bild: Checkfox.de

Erbstreitigkeiten gehören zu den häufigsten und teuersten Konflikten im Familienrecht. Viele beginnen schleichend – oft lange bevor überhaupt ein Testament geöffnet wird. Wer die typischen Warnsignale erkennt, kann frühzeitig handeln und mit anwaltlicher Unterstützung teure Auseinandersetzungen vermeiden.

Patchwork-Situationen oder zerstrittene Familien

Wenn mehrere Kinder aus früheren Beziehungen, Stiefkinder oder getrennte Eltern beteiligt sind, entstehen schnell Missverständnisse über die Ansprüche und Rollenverteilung.

Ein Anwalt hilft, klare Strukturen zu schaffen – insbesondere bei Immobilien oder größeren Vermögenswerten.

Unklare oder handschriftliche Testamente

Formulierungen wie „Das Haus soll die Tochter bekommen“ oder „Die Kinder erben alles“ sind rechtlich oft ungenau und führen meist zu größeren Problemen.

Ein Anwalt prüft, ob ein Testament wirksam ist und ob Pflichtteilsrechte verletzt wurden.

Verdacht auf Testierunfähigkeit oder Fälschung

Hinweise können sein:

  • abrupt geänderte Testamente
  • ungewöhnliche Begünstigte
  • fehlende Unterschriften
  • Zeugen, die nicht auffindbar sind

In solchen Fällen ist eine anwaltliche Prüfung zwingend notwendig.

Unklare Vermögensverhältnisse oder Schulden

Wenn niemand weiß, welche Konten, Verträge oder Verbindlichkeiten bestehen, steigt das Risiko falscher Entscheidungen – etwa bei der Erbausschlagung.

In solchen Fällen sorgen Anwälte für Sicherheit, indem Sie die Vermögensverhältnisse oder Schulden prüfen.

Zeitdruck und kurze gesetzliche Fristen

Die wichtigsten Fristen im Erbrecht sind kurz und strikt:

  • 6 Wochen Erbausschlagung
  • 3 Jahre Verjährung für Pflichtteile
  • sofortige Mitteilung von Nachlassverbindlichkeiten

Ein Anwalt verhindert, dass die Fristen verpasst werden – ein häufiger Streitgrund laut juristischen Fachquellen wie anwalt.org.

Tabelle: Warnsignale – und wann anwaltliche Hilfe dringend ist

Warnsignal Risiko Empfohlene Maßnahme
Patchwork-Familie / mehrere Erben Hohe Konfliktwahrscheinlichkeit Frühzeitig juristische Nachlassplanung
Unklare Testamentsformulierung Unwirksamkeit / Streit um Auslegung Anwaltliche Prüfung & eindeutige Neuformulierung
Pflichtteilsberechtigter fühlt sich benachteiligt Pflichtteilsstreit mit hohem Streitwert Sofortige Beratung, Unterlagen sichern
Verdacht auf Testierunfähigkeit Anfechtung des Testaments möglich Anwaltliche Bewertung + Beweise sichern
Unklarer Nachlass / mögliche Schulden Haftungsrisiko für Erben Vermögensübersicht prüfen & Erbausschlagung erwägen
Knapp bemessene Fristen Verlust wichtiger Rechte Sofort anwaltliche Hilfe (Fristschutz!)

Was kostet ein Anwalt im Erbrecht?

Was kostet ein Anwalt im Erbrecht?
Bild: Checkfox.de

Die Kosten für einen Anwalt im Erbrecht variieren stark – je nach Fall, Komplexität und Art der Abrechnung. Während einfache Beratungen oft günstig sind, können Streitigkeiten um Immobilien oder um hohe Nachlässe teure Gerichts- und Anwaltskosten verursachen. Die Grundlage bildet meist das RVG (Rechtsanwaltsvergütungsgesetz), das sich am Nachlasswert bzw. Streitwert orientiert.

  • Erstberatungen kosten maximal 190 € zzgl. MwSt. (gesetzliche Obergrenze).
  • Bei Streitigkeiten – etwa um Pflichtteile – richtet sich die Gebühr nach dem Wert des Anspruchs.
  • Bei komplexen Erbfällen werden häufig Stundensätze (180–350 €) oder Pauschalhonorare vereinbart.
  • Wer einen Erbschein benötigt, muss zusätzlich Gebühren beim Nachlassgericht einplanen.

Weiterführend: Was kostet eine Beratung beim Anwalt für Erbrecht?

Beispiele aus der Praxis: Streitwert & typische Gebühren

Beispiele aus der Praxis: Streitwert & typische Gebühren
Bild: Checkfox.de

Damit Sie ein gutes Gefühl für die Kostenstruktur bekommen, zeigen wir Ihnen in der nachfolgende Tabelle typische Werte aus dem Alltag:

Streitwert / Nachlasswert Typische Anwaltskosten (RVG) Beispiele aus der Praxis
10.000 € ca. 800–1.000 € Kleine Pflichtteilsforderung, Streit um Konto
50.000 € ca. 2.000–3.000 € Streit in der Erbengemeinschaft (Bewegliches Vermögen)
100.000 € ca. 3.500–5.000 € Pflichtteilsergänzung wegen Schenkungen
250.000 € ca. 6.000–9.000 € Erbstreit mit Immobilienanteilen
500.000 € ca. 9.000–14.000 € Nachlass mit mehreren Immobilien
Stundensatz: 180–350 € nach Aufwand empfohlen bei komplexen internationalen Erbfällen

Wichtig: Für eine Erstberatung dürfen Anwälte maximal 190 € + MwSt. verlangen. Viele Kanzleien bieten zudem Pauschalen (z. B. 150–350 €) für Testamentsprüfungen, Erbausschlagung oder Pflichtteilsanalysen an – abhängig von Umfang und Aufwand. Weitere Informationen finden Sie in unserem Ratgeber-Artikel: Was kostet eine Beratung beim Anwalt für Erbrecht?

Rechtsschutzversicherung im Erbrecht – wann zahlt sie?

Rechtsschutzversicherung im Erbrecht – wann zahlt sie?
Bild: Checkfox.de

Viele Verbraucher gehen davon aus, dass ihre Rechtsschutzversicherung sie im Erbrecht automatisch schützt. Tatsächlich ist das Erbrecht in den meisten Policen ausgeschlossen – vor allem, wenn es um Streitigkeiten innerhalb der Familie geht. Das liegt daran, dass Erbkonflikte regelmäßig hohe Streitwerte erreichen und Versicherer hier ein hohes Kostenrisiko sehen.

Es gibt jedoch wichtige Ausnahmen, die wir Ihnen nachfolgend zeigen:

Beratungsrechtsschutz

Einige Tarife – insbesondere die Premium-Tarife – übernehmen die anwaltliche Erstberatung, wenn Sie Fragen zu Testament, Pflichtteilsrecht oder Erbschein haben.

Dies ist erfahrungsgemäß häufig der einzige Bereich, in dem Rechtsschutzversicherungen im Erbrecht unterstützen.

Strafrechtliche Aspekte

Wenn im Erbfall strafrechtliche Vorwürfe auftauchen (z. B. Urkundenfälschung, Betrug, Unterschlagung), greifen oft Bausteine wie der Strafrechtsschutz.

Weiterführend: Strafrechtsschutzversicherung im Vergleich

Vertragsrechtliche Streitigkeiten

  • In seltenen Fällen wird im Zusammenhang mit dem Erbe ein vertraglicher Streit relevant (z. B. bei Beauftragung eines Dienstleisters oder bei Problemen mit Maklern).
  • Diese Bereiche können gedeckt sein.

Ergänzende Bausteine oder spezielle Erbrechtsschutz-Tarife

Einige Versicherer bieten spezielle Zusatzmodule oder Beratungsbausteine für erbrechtliche Angelegenheiten an – oft lohnenswert bei komplexen Nachlässen.

Ein Vergleich der Leistungen ist entscheidend, da die Unterschiede zwischen den Tarifen enorm sind. Ein Rechtsschutzvergleich wie auf Checkfox.de hilft Ihnen dabei, Tarife zu finden, die zumindest Beratungsrechtsschutz oder spezielle Erbrecht-Bausteine enthalten.

Fallbeispiele: Wann übernimmt die Rechtsschutzversicherung im Erbrecht die Kosten?

Fallbeispiele: Wann übernimmt die Rechtsschutzversicherung im Erbrecht die Kosten?
Bild: Checkfox.de

Fall 1: Erstberatung zum Testament

  • Sie möchten wissen, ob ein Testament gültig ist oder ob Pflichtteilsansprüche bestehen.
  • Ergebnis: In vielen Tarifen wird die Erstberatung übernommen – sofern ein Beratungsrechtsschutz in der Police eingeschlossen ist.

Fall 2: Streit in der Erbengemeinschaft

  • Ein Mitglied der Erbengemeinschaft verweigert die Zustimmung zum Verkauf einer Immobilie.
  • Ergebnis: Typischerweise nicht gedeckt – familiäre Erbstreitigkeiten sind im Regelfall ausgeschlossen.

Fall 3: Erbscheinverfahren

  • Sie benötigen einen Erbschein, um Konten oder Immobilien zu verwalten.
  • Ergebnis: Die Rechtsschutzversicherung zahlt nicht – Erbscheinverfahren sind reine Nachlassangelegenheiten und daher nicht versichert.

Fall 4: Strafrechtliche Vorwürfe

  • Einem Erben wird vorgeworfen, ein Testament gefälscht zu haben.
  • Ergebnis: Der Baustein „Strafrechtsschutz“ kann greifen (abhängig vom Tarif).

Fall 5: Beratung zur Erbausschlagung

  • Sie sind sich unsicher, ob der Nachlass überschuldet ist.
  • Ergebnis: Einige Versicherer übernehmen Beratung zur Erbausschlagung – nicht aber das gesamte Verfahren.

Praxisbeispiele: In diesen Fällen hilft ein Anwalt wirklich weiter

Praxisbeispiele: In diesen Fällen hilft ein Anwalt wirklich weiter
Bild: Checkfox.de

Erbrechtliche Konflikte entstehen oft dort, wo familiäre Erwartungen, Vermögen und Emotionen aufeinandertreffen. Die folgenden Beispiele zeigen Ihnen praxisnah, wann eine anwaltliche Unterstützung unverzichtbar wird – und wie sie Ihnen dabei hilft, teure Fehler zu vermeiden.

Erbstreit ums Haus

Eine Immobilie ist häufig der wertvollste Teil eines Nachlasses. Wenn mehrere Erben unterschiedliche Vorstellungen über Verkauf, Vermietung oder Eigennutzung haben, eskaliert der Konflikt schnell.

Ein Anwalt sorgt für:

  • klare Bewertung des Immobilienwerts
  • gerechte Aufteilung bzw. Auszahlung (Auseinandersetzungsvereinbarung)
  • Vermeidung eines gerichtlichen Teilungsversteigerungsverfahrens

Pflichtteilsforderung nach Enterbung

Die Pflichtteile führen fast immer zu einem Streit – besonders, wenn die Schenkungen der letzten zehn Jahre eine Rolle spielen.

Ein Anwalt unterstützt bei:

  • Berechnung von Pflichtteil & Pflichtteilsergänzung
  • Durchsetzung des Auskunftsanspruchs
  • Verhandlungsstrategie oder gerichtlicher Klage

Überschuldeter Nachlass

Viele Erben unterschätzen die Haftungsrisiken. Eine vorschnelle Entscheidung kann dazu führen, dass die Erben privat mit haften und sich im schlechtesten Fall sogar verschulden.

Ein Anwalt klärt:

  • ob eine Erbausschlagung sinnvoll ist
  • welche Fristen gelten
  • wie der Nachlass ordnungsgemäß verwaltet wird

Erbfall mit Auslandsvermögen

Unterschiedliche Rechtsordnungen, Sprachbarrieren und die steuerlichen Besonderheiten machen diese rechtlichen Fälle besonders komplex.

Ein Anwalt koordiniert internationale Verfahren und schützt Sie vor den typischen Fehlern.

Unternehmensnachfolge

Erben Sie Firmenanteile, stehen Sie sofort vor steuerlichen und organisatorischen Fragen und diese können Sie in der Regel nicht selbst beantworten.

Ein spezialisierter Erbrechtsanwalt sorgt dafür, dass Übergabe, Bewertung und Verantwortung rechtssicher erfolgen.

Tipps zur Auswahl eines guten Erbrechtsanwalts

Tipps zur Auswahl eines guten Erbrechtsanwalts
Bild: Checkfox.de

Nicht jeder Anwalt ist automatisch ein Experte für Erbrecht. Mit den nachfolgenden Kriterien finden Sie eine Rechtsanwaltskanzlei, die zu Ihrem individuellen Fall passt.

Fachanwaltstitel – das wichtigste Qualitätsmerkmal

Ein Fachanwalt für Erbrecht muss:

  • mindestens 120 eigenständig bearbeitete Erbfälle nachweisen können
  • regelmäßige Fortbildungen absolvieren

Der Fachanwaltstitel ist ein starkes Indiz für eine hohe Fachkompetenz.

Spezialisierung auf bestimmte Bereiche

Gerade bei besonderen Konstellationen lohnt sich ein Experte für:

  • Pflichtteilsrecht
  • internationale Erbfälle
  • Unternehmensnachfolge
  • Nachlassinsolvenz

Die Kosten vorher klären

Transparenz ist entscheidend. Gute Kanzleien bieten:

  • pauschale Kosten für Erstberatungen
  • klare Informationen zum RVG
  • Hinweise zu den möglichen Stundensätzen oder Pauschalen

Das Erstgespräch sinnvoll nutzen

Bereiten Sie folgende Punkte für die Erstberatung mit Ihrem Fachanwalt für Erbrecht vor:

  • vorhandene Testamente
  • Kontoauszüge, Immobilienwerte
  • Vollmachten, Schenkungen
  • offene Fragen & Ziele

So kann Ihnen der Rechtsanwalt bereits im ersten Termin eine klare Einschätzung geben.

Warnsignale bei der Wahl des Anwalts

Vermeiden sollten Sie Kanzleien, die:

  • Ihnen keine klaren Kosten nennen
  • pauschale Versprechungen („Sie gewinnen garantiert!“) machen
  • keine Spezialisierung oder Fachkenntnis aufweisen

Fazit: Ein Erbrechtsanwalt schützt vor Fehlern – und oft vor teuren Streitigkeiten

Fazit: Ein Erbrechtsanwalt schützt vor Fehlern – und oft vor teuren Streitigkeiten
Bild: Checkfox.de

Erbfälle sind selten so einfach, wie sie auf den ersten Blick wirken. Unklare Testamente, Pflichtteilsansprüche, Immobilien, Schulden oder komplexe Familienkonstellationen führen ganz schnell zu rechtlichen Problemen und zu kleinen bis großen emotionalen Belastungen.

Ein spezialisierter Anwalt sorgt dafür, dass Sie die Fristen einhalten, keine finanziellen Risiken übersehen und Ihre Ansprüche rechtssicher durchsetzen. Besonders bei Streit in der Erbengemeinschaft, Pflichtteilsfragen, Testamentsauslegung oder überschuldeten Nachlässen ist eine anwaltliche Unterstützung unverzichtbar.

Ihre nächsten Schritte:

Wenn Sie sich zusätzlich gegen hohe Kosten schützen möchten, lohnt sich ein Blick auf die Leistungen moderner Rechtsschutzversicherungen. Manche Tarife übernehmen zumindest die anwaltliche Erstberatung, was im Erbrecht besonders hilfreich sein kann.

Nutzen Sie dafür gern unseren Rechtsschutz-Vergleich auf Checkfox.de, um eine Police zu finden, die zu Ihrer Familiensituation und zu Ihrem Bedarf passt.

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Häufig gestellte Fragen

Wann lohnt sich ein Anwalt im Erbrecht wirklich?

Immer dann, wenn es um Pflichtteilsansprüche, Testamentsauslegung, Erbengemeinschaften, überschuldete Nachlässe oder komplizierte Familienstrukturen geht. Schon eine kurze Beratung kann Ihnen dabei helfen, schwere Fehler zu vermeiden.

Wer zahlt den Anwalt im Erbrecht?

Grundsätzlich der Auftraggeber selbst. Nur in seltenen Fällen – etwa bei strafrechtlichen Aspekten oder Vertragsstreitigkeiten im Umfeld des Erbes – greift eine Rechtsschutzversicherung. Manche Tarife übernehmen jedoch Erstberatungen.

Was kostet eine Erstberatung im Erbrecht?

Nach dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG) maximal 190 € zzgl. MwSt.. Viele Kanzleien bieten Pauschalen an, die je nach Umfang etwas darunter oder darüber liegen können.

Brauche ich für einen Erbschein einen Anwalt?

Nicht zwingend, aber oft sinnvoll. Ein Anwalt stellt sicher, dass alle Unterlagen korrekt eingereicht werden und keine Verzögerungen entstehen – gerade bei Immobilien oder größeren Vermögenswerten ist das besonders sinnvoll.

Kann ich ein Testament ohne Anwalt anfechten?

Ja, möglich – aber nicht empfehlenswert. Die Anfechtung muss gut begründet sein und erfolgt innerhalb bestimmter Fristen. Ein Anwalt prüft die Erfolgsaussichten und hilft bei der Formulierung und Strategie.

Wann zahlt eine Rechtsschutzversicherung im Erbrecht?

Erbstreitigkeiten sind meist ausgeschlossen. Einige Tarife decken jedoch die anwaltliche Erstberatung ab oder greifen, wenn strafrechtliche Vorwürfe im Spiel sind. Ein Vergleich lohnt sich, da Leistungen stark variieren.

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